Der Aulendofer Martin Braitsch fiebert dem Starttermin 14. Juni entgegen
Auszug aus Schwäbischer Zeitung, Montag 18. Mai 2015
AULENDORF (pau) – „Ich bin froh, wenn es vorbei ist“, sagt Martin Braitsch. Der 49-Jährige startet am 14. Juni seinen großen Lauf. Er will in 50 Tagen von der Donauquelle in Donaueschingen bis in das Mündungsdelta des Flusses joggen (wir berichteten). Und jetzt der Wunsch, es wäre vorbei, obwohl er noch gar nicht losgelaufen ist?
Zweimal Nein:
Erstens, weil es Braitsch dabei gar nicht um den Lauf selbst geht. Und zweitens, weil Braitsch bereits läuft, seit Januar nach einem festen Trainingsplan, seit April beinahe jeden Tag laufe ich lieber noch nachts“, sagt er. Das neben Familie und Beruf durchzuhalten, verlangt Braitsch einiges ab, kein Wunder also, dass er sich wünscht, die Trainingsphase sei bald vorbei. Fünfeinhalb Minuten pro Kilometer, das ist die Zeit, mit der Braitsch rechnet. Elf Kilometer in der Stunde, das ist sein Tempo. Um die knapp 2900 Kilometer bis ans Schwarze Meer in 50 Tagen zu schaffen, muss er jeden Tag 60 Kilometer laufen. „Das klappt aber, wenn man den ganzen Tag Zeit hat“, ist er überzeugt. Die ersten Tage, bis er einge- laufen sei, so schätzt er, würden richtig anstrengend und er hofft auf den Trainingseffekt auf der Strecke. Herausforderung werden auch die Höhenmeter sein, die Braitsch überwinden muss. Denn zwar liegt die Mündung nur rund 600 Meter tiefer. „Man läuft aber ja nicht immer auf Flusshöhe entlang.“ Und so wird Braitsch über Brücken, durch Senken und kleine Anhöhen hinweg insgesamt
24 000 Höhenmeter überwinden.

„Nervig“, sagt Braitsch, „war der lange Winter.“ Schnee und Eis seien schlecht fürs Training gewesen. „Regen ist nicht schlimm, den brauche ich fürs Training.“ Schließlich muss er sich daran gewöhnen und herausfinden, wie lange er in nassen Schuhen laufen kann, bevor er Socken wechseln oder Blasenpflaster aufkleben muss. Vier Paar Socken, das hat sich mittlerweile herausgestellt, wird er in seinem Rucksack unter-bringen müssen. „Und die Regenjacke war Mist“, sagt Braitsch und packt die neue Regenjacke aus, ein Hauch von synthetischem Nichts, nur wenige Gramm schwer, denn das Reisegepäck ist begrenzt.
„Ich habe alles durchgeplant“, ist sich Braitsch sicher, auch die Impfungen seien erledigt. Jetzt heißt es für den Aulendorfer durchhalten bis zum Start, die Motivation nicht verlieren und laufen, laufen, laufen.
Martin Braitsch will von seinem Lauf in regelmäßigen Tagebucheinträgen informieren. Diese und weitere Informationen gibt es auf seiner Homepage unter www.donaurun.de