Tag 17: Bratislava – Ňárad (62 km)

Ich bins wieder, ein Servus nach Deutschland.

Fange ich doch gleich mit den Danksagungen an. Heute bist du dran: ACHIM SCHÜTZ, mein erster Tagessponsor. Danke für den Tag 17.

Und dann möchte ich noch die zwei Hauptsponsoren: FIRMA HÜGLER AULENDORF und HELVETIA-VERSICHERUNGEN REILE Aulendorf erwähnen. Danke für die Unterstützung.

Um 7 Uhr bin ich in Bratislava weggekommen. Ohne Frühstück ging es heute los (das gab es in diesem Hotel nicht). Ich hatte ja noch eine Banane und Kaffeepulver mit Wasserkocher auf dem Zimmer.

Hafen Bratislava
Hafen Bratislava

Das hat auch mal ausgereicht. Und dann hatte ich ja noch einen Riegel für unterwegs. So ging es zunächst einmal durch den Berufsverkehr Bratislavas. Ich war zunächst weg vom Radweg. Da sind die Googlekarten manchmal gold wert. Zudem habe ich noch Offlinekarten aufs Handy geladen. Da sollte eigentlich nichts mehr schief gehen. Ab jetzt habe ich anderes Kartenmaterial in meiner Gürteltasche. Der Maßstab der alten Kompasskarten von 1:50.000 war da schon besser. Jetzt habe ich Karten mit dem Maßstab 1:100.000. Da findest du nicht so leicht doch eine Großstadt. So bin ich im Hafen Bratislava gelandet und hab dort sämtliche geschlossene Schranken ignoriert. Aber niemand wollte etwas von mir wissen.

So kam ich auf meinen Radweg. Hier ist er meist mit Euro Velo 6 – Atlantik – Schwarzes Meer ausgeschildert.

Hinweisschilder in der Slowakei
Hinweisschilder in der Slowakei

Gestern dachte ich ja noch: was für Geraden. Aber heute war es nicht anders. Ich bin auf der Nordseite geblieben, der slowakischen Seite. Auf der Südseite wäre da ja schon Ungarn. Und dann wieder ein Damm. Kurz hinter Bratislava wird die Donau immer breiter und breiter, schätze mal bis auf vier Kilometer. Das haben die Ungarn verbockt und 50 Kilometer weiter ein Staudamm mit Kraftwerk gebaut. Nicht gerade gut für die Umwelt und damals heftig diskutiert. Gabcikovo heißt das Teil. So bin ich auf der Betonbadewanne zig Kilometer gerannt und gerannt. Es wurde immer wärmer und wärmer. Meine Uhr hat 32 Grad Celsius angezeigt.

Über 55 Kilometern bin ich auf dem Betonteil gelaufen. Nicht ein einziger Baum hat mir Schatten gespendet. Gott sei Dank habe ich mich noch gegen Mittag an einer Fähre verpflegt. Sonst wäre ich eingegangen.

Verpflegung
Verpflegung

Die letzten 20 Kilometer waren dann ohne Wasser. Zum Tanken

"Betonbadewanne"
„Betonbadewanne“
...und ewige Geraden ohne Schatten
…und ewige Geraden ohne Schatten
Breite Donau
Breite Donau

hätte man den Damm verlassen und in eine der Ortschaften abseits traben müssen – da hatte ich auch keine Lust mehr dazu. Auf den Karten sind auf meiner Seite keine Hotels eingezeichnet. Auch nicht im „Netz“. Also voll auf Risiko die 60 Km runtergerissen und am „Ziel“ nach einer Unterkunft gesucht. Natürlich habe ich keines auf Anhieb gefunden. Ein Hotel gab es hier sowieso nicht aber drei Kilometer weiter, weg von der Strecke gab es eine Pension. Beim ersten Laden habe ich aber zuerst einmal eine 1,5 Literflasche Mirinda geext. Aber hier trinke ich kein Wasser mehr aus dem Hahn, das schmeckt irgendwie komisch..

Fortsetzung folgt.

Tourdaten:
62 km in 9h 30 min, Aufstieg 5m, Abstieg 15m, 4.646 Kcal

Gesamt:
1.079 Km, 143h 49min, Aufstieg 3.382m, Abstieg 4.019m, 91.883 Kcal

Gruß Martin

Tag 16: Wien – Bratislava (66 Km)

Dobry den, das heißt auf slowakisch Guten Tag! Da bin ich heute gelandet, aber von vorne: Heute Morgen war ich mal wieder der erste beim Frühstück, schon vor der offiziellen Zeit. Das Frühstück war im Freien, ja es wird immer wärmer. Wenn die anderen Gäste zum Essen kommen, bin ich schon weg. In Wien schnell über die Praterbrücke, der neuen Donau entlang und dann rauf auf den Marchfelddamm. Da geht es über 30 Km nur geradeaus. Der Damm und ich, ganz alleine, untermalt von Vogelgezwischer und mit einem wunderbaren, kräuterähnlichen Geruch in der Nase. Keine Häuser, Autos… Die Radler kommen erst ab 9 Uhr.

Marchfelddamm  Ewige Gerade
Marchfelddamm
Ewige Gerade

DSC_0248Und, mein Bein tut nicht mehr so weh. Ich laufe was geht und es wird nicht schlimmer mit den Schmerzen, im Gegenteil, ich merke teilweise gar nichts mehr. Ich kann wieder meine 5:30 min/Km laufen. Das ist das erste Mal seit Ingolstadt / Tag 6 bzw. ca. 600 Km! Da könnt ihr euch vorstellen, wie ich mich gefreut habe. Das war so schön. Die Kilometer waren Ruck Zuck „gefressen“. Ich hätte durchrennen können bis… Aber ich habe ja ein Abkommen mit meinem Bein – also Gas raus. Man kann sich eigentlich nicht vorstellen, dass der Damm teilweise auch noch überflutet wird. So geschehen 2002 und 2013. Das ist bei den Donaubewohnern sowieso Thema Nr 1: Wann kommt die Donau hoch! Die Hotelchefin in Emmersdorf hat mir erzählt, dass sie innerhalb von 24 Stunden alles geräumt haben – inklusive dem Abbau der Küche… Und nach dem Damm war ich dann schon an der österreichisch – slowakischen Grenze. Nur ein Schild und ein Stein weisen darauf hin. Ich bin ja auch abseits des Radweges direkt an der Pfütze gelaufen. Jetzt bin ich schon im dritten Land.

Österreichisch / Slowakische Grenze
Österreichisch / Slowakische Grenze
Grenzbeschilderung
Grenzbeschilderung

Gleich dahinter liegt Bratislava, die Hauptstadt der Slowakei (ca. 400.000 Einwohner). Das Bild der Stadt wird von der Burg Bratislava beherrscht. Hier befinden sich der Slowakische Nationalrat und die Schatzkammer. Daneben der Martinsdom, die Krönungskirche vieler Könige. Ein Wahrzeichen ist auch das UFO, ein Aussichtturm mit Restaurant (?) am Brückenkopf.

Bratislava mit Martinsdom
Burg Bratislava mit Martinsdom
UFO von Bratislava
UFO von Bratislava

Also, das Land hat sich geändert, die Sprache, die Schrift (weiß gar nicht was ich heute Abend bestellen soll), aber (noch) nicht die Währung. Die Donau heißt jetzt DUNAJ. Mitten in Bratislava habe ich auch gleich ein Hotel gefunden – like „Mozartzimmer“. Irgendwie gefällt es mir hier besser als in Wien – viel schnuckeliger und gemütlicher ist es in den engen Gassen. Überall schöne Einkehrmöglichkeiten.

"Mozartzimmer"
„Mozartzimmer“

So, jetzt ist Schluss für heute, so viel kann ich nicht jeden Tag schreiben.

Tourdaten:

66 Km in 8h 30min, Aufstieg 205m, Abstieg 220m, 5.800 Kcal

Gesamt: 1.017 Km in 134h 19min, Aufstieg 3.377m, Abstieg 4.004m, 87.237 Kcal

Servus Fülle und WW: Danke an die Tagessponsoren Jürgen Füllemann und Wolfgang Wirth Zbohom Martin

Tag 15: Zwentendorf – Wien (54 Km)

Servus aus Wien! Ich sitze gerade hier auf dem Pratergelände und schaue auf das Riesenrad, eines der Wahrzeichen der 1,8 Millionen Stadt Wien.

Wiener Prater
Wiener Prater

DSC_0233Die erste Hauptstadt habe ich jetzt also erreicht, drei weitere mit „B“ erwarten mich noch. Bist du einmal in Wien, willst du auch nicht weiter. Eigentlich wären noch ein paar Meter auf dem Programm gestanden. Aber da gibt es dann wieder keine Hotels mehr, da ein ewig langer Dammweg (über 30 Km geradeaus) folgt. Hier bemerkt man den Sonntag höchstens am Verkehr, der sicherlich erträglicher ist. Die meisten Läden haben aber auf, vor allem die „Billamärkte“. So kann man sich auch sonntags gut verpflegen.

Wiener Oper
Wiener Oper
Absteige gefunden
Absteige gefunden
...und gleich gegessen
…und gleich gegessen
...Im Cafe Sacher
…Im Cafe Sacher

Die Zeit vergeht hier wie im Flug, vor allem wenn man noch ein wenig anschauen will. Aber so schön wie es hier auch ist, ich habe eben wenig Zeit. Da wünscht man sich die Familie und einen längeren Aufenthalt. Ja, ich habe ein wenig Heimweh. Und das Bein wird und wird nicht besser. Auch deshalb war das „Spazieren Laufen“ in Wien gar nicht so schlecht. Gestern Abend war mal wieder eine Tablette angesagt – an das Einschlafen war ohne die Tablette nicht zu denken. Das Wetter wird immer besser, immer wärmer. Obwohl ich vor Tulln in ein Starkregenschauer kam. In einer Minute war ich klatschnass. Hier habe ich wieder die Regenjacke verflucht, die im vorigen Leben sehr wahrscheinlich ein Schwamm war. So ein Mist. Aber sie lässt sich klein zusammenlegen. Hab ich wohl nicht richtig ausgetestet. So viel Regen wird ja auch nicht mehr kommen, da bin ich optimistisch. Bald bin ich am sogenannten „Donauknie“ und dann geht es nicht mehr nach Osten, sondern ein paar hundert Kilometer direkt in den Süden. Ich geb euch Bescheid, wenn es soweit ist. Die geplanten Höhenmeter stimmen nicht mit den tatsächlichen HM überein: Das sind gerade einmal ein Drittel – auch gut. Die Kilometerangaben passen aber!

Tagebucheintrag Hotel Praterstern
Tagebucheintrag Hotel Praterstern

Und, weißt du die drei Hauptstädte mit „B“? In einer werde ich morgen übernachten.

Tourdaten:

54 Km, 7h 45min, Aufstieg 35m, Abstieg 55m, 3.689 Kcal

Gesamt: 951 Km, 125h 49 min, Aufstieg 3.192m, Abstieg 3.784m, 81.437 Kcal

Danke Gägge (Wolfgang Schäffler) für den Tag 15!

Gruß Martin

Tag 14: Emmersdorf – Krems – Zwentendorf (65 Km)

Guten Tag miteinander, jetzt liege ich gerade in der Badewanne und überlege, was denn heute alles so passiert ist. Das Frühstück war superklasse und die Hausdame hat noch einen guten Preis für das Zimmer gemacht – danke Frau Pritz.

Frühstück in Emmersdorf
Frühstück in Emmersdorf

Mit dem Bein ist es seit dem gestrigen Schwimmbadbesuch etwas besser geworden. Ich kann seit langem wieder längere Strecken joggen, doch „hinten raus“ hat es wieder mächtig gezwickt. Die Magnesiumdosierung habe ich noch im Griff. Während ich so vor mich hin jogge, bekomme ich ab und an wieder ein paar „Plings“. Das sind SMS, WhatsApp oder andere Nachrichten. Da lass ich immer ein paar zusammenkommen und mach dann bei den Gehpausen mein „Büro“. UND ALLE NACHRICHTEN SIND MOTIVIVIEREND !!! Heute hatte ich dann nasse Augen bekommen, als ich den Song von Andy Herkommer angehört habe – wieder und wieder. Wie soll man da denn an Schwäche denken? Andy hat einen Donaurun-Song geschrieben. Das Lied wurde von Basti auf der Seite oben im Koofbereich postiert. Einfach mal reinhören! DANKE ANDY HERKOMMER ! ANDY ist übrigens der Sponsor des heutigen Tages 15 – nochmals recht herzlichen Dank dafür. Und daß Beste: den Mann kann man mieten – Andreas Herkommer-live!

Wachsu bei Dürnstein
Wachau bei Dürnstein

Die Wachau war schön, aber für mich jetzt auch nicht der große Brüller. Eben viele Weinberge am Hang und schnuckelige Ortschaften – so wie bei uns im Badischen. Ja, und dann habe ich Dussel mich noch kurz vor Ende verlaufen – im Tran die Abzweigung verpasst – selbst schuld – plus 3 Km! Aber die Unterkunft in Zwentendorf (hier wurde vor ca. 30 Jahren ein Atomkraftwerk gebaut und nie in Betrieb genommen), die ich heute Adhoc gesucht habe, hat eine Badewanne mit Kerzen, die ich natürlich sofort angezündet habe.

Die Kerzen brennen:)
Die Kerzen brennen:)

Und morgen geht’s nach Wien! Bin mal gespannt.

Tourdaten: 65 Km, 9h 10min, Aufstieg 110m, Abstieg 150m, 5.128 Kcal

Gesamt: 897 Km, 118h 04min, Aufstieg 3.137m, Abstieg 3.728m, 77.748 Kcal

Gruß Martin

Tag 13: Grein – Emmersdorf (50 Km)

Griaßt eich! Ich muß in der Überschrift immer überlegen, der wievielte Tag es jetzt schon ist. Das geht ja Ratz Fatz. Das Wetter passt jetzt. Die ersten Stunden am Morgen sind einfach die schönsten. Ganz alleine unterwegs und der Akku ist noch voll. Das geht fast bis zur Mittagszeit oder 35 bis 40 Km. Dann kann es schon mal zäher werden.

Fahrräder aufgeräumt
Fahrradweg aufgeräumt
Erster Strand
Erster Strand
Morgens, bei Ybbs
Morgens, bei Ybbs

Mit dem rechten Fuß habe ich einen Nichtangriffspakt geschlossen, ich hab versprochen ihn nicht mehr so zu quälen und zu pflegen und er nimmt im Gegenzug den Schmerz raus. Das hat er am Morgen aber nicht gemacht und ich habe mit einer Schmerztablette geantwortet. Mein Hausarzt hat mir mehr Magnesium empfohlen. In meinen Frubiase-Tabletten sind schon 350 mg Magnesium drin, aber vielleicht benötige ich auch mehr. Also flugs zur Apotheke und ein Magnesium-Direktgranulat besorgt. Das werde ich jetzt so austesten, dass ich gerade kein Durchfall bekomme. Das geht eh schief (wollte nicht schreiben … in die Hose). Und jetzt zum Kulturellen: Mein Tagesziel war heute Emmersdorf, das liegt gegenüber dem alten Benediktinerkloster MELK. Das größte in Niederösterreich. Und genau hier beginnt die Wachau. Ca. 30 Km bis Krems. Hier durchfließt die Donau im Tal die Südspitze des Böhmischen Gebirges. Ich glaube, das ist sogar Weltkulturerbe… Gut was? Aber auch schon Ende mit Kultur!

Kloster Melk
Kloster Melk

In Emmersdorf habe ich in dem 4-Sterne-Hotel „Zum Schwarzen Bären“ eingecheckt. Und hier war mein erstes Paket. Ich wußte gar nicht mehr, was ich Zuhause eingepackt hatte. Aber auf jeden Fall eine Sonnenmilch, die ausgelaufen war. Das war eine Schmiererei kann ich euch sagen. Das Hotel ist erste Sahne mit Badewanne , WLAN das funktioniert, und Freddy für dich, ein Zimmer mit 60qm und einem Schwimmbad. Hier habe ich sofort mein Versprechen an das Bein eingelöst und an den Massagedüsen behandelt…

Erstes Packerl in Emmersdorf
Erstes Packerl in Emmersdorf
Schwimmbad im Hotel
Schwimmbad im Hotel

DSC_0178Ich danke meinem Läufervorbild Frank SCHARNWEBER für das Sponsoring des heutigen Tages 13 recht herzlich. Der Grillgruppe wünsche ich einen schönen Abend und vor allem:

Leo einen schönen Abiball.

Tourdaten: 50 Km, 7h 20min, Aufstieg 35m, Abstieg 55m, 3.842 Kcal Gesamt: 832 Km, 108h 54min, Aufstieg 3.027m, Abstieg 3.579m, 72.620 Kcal Bis denne Martin