Hallo nach Deutschland! Gestern habe ich noch mit dem Hotelbesitzer über die Übernachtungssituation hier in der Gegend gesprochen. Und als er erfahren hat, dass ich schon in Poiana Mare war, hat er eine Mitarbeiterin dazu verdonnert, mich morgen früh dort abzuliefern. Heute bekomme ich um 07 Uhr mein Frühstück in der Tüte und die Frau mit dem Dacia fährt mich doch glatt und sauber zum Restaurant von gestern. Geld nimmt auch sie keines an – nochmals danke – jetzt bin ich wieder „auf Null“. Erst am dritten Geldautomaten (Raiffeisenbank) bekomme ich meine LEU. Bei den anderen ist kein Geld mehr drin. Ich fühle mich wie in Griechenland. Die Uhr habe ich ja gestern um eine Stunde vorgestellt, d.h. ich bin auch eine Stunde früher unterwegs, wo es noch ein bisschen kühler ist. Langsam bemerke ich’s schon: Meine Batterien lassen nach, der Akku lädt nicht mehr ganz auf. Das äußert sich dann in den längeren Gehpausen. Die Hitze ist bei mir dabei der entscheidende Faktor. Ich habe Zeiten, da geht wenig bis gar nichts und dann kommt plötzlich wieder ein Hoch, ich weiß nicht woher, und ich renne in der größten Hitze. Heute wusste ich, das nächste Bett auf der Karte kommt nach ca. 67 Km in Gighera. Das musst du packen. Meist gehe ich durch die Orte und jogge zwischen ihnen. Heute laufe ich von Ort zu Ort, abseits der Donau, die ich den ganzen Tag nicht sehe. In Rumänien sind die kleinen Orte meist alle gleich. Die Kirche ist im Ortskern, wo sich auch ein kleiner Einkaufsladen und eine Wirtschaft befindet. Hier sitzt man auch gerne mal nur auf Bierkisten. Die Häuser rechts und links der Durchgangsstrasse haben alle einen Garten, meist mit Tieren. Davor der Zaun und wiederum davor ein Brunnen. Ich gehe davon aus, dass hier nicht alle an die Wasserversorgung angeschlossen sind. Und was alle haben: Ein Bänkchen am Zaun zur Straße hin. Und da sitzen sie so rum und grüßen beim Vorbeilaufen.


Es ist zwar vieles alt, aber die Häuser in der Vergangenheit sicher wunderschön. Mit Erker, Türmchen, Säulen, Verzierungen… Mir kommt auch alles einigermaßen gepflegt und aufgeräumt vor. Und dann ist auf jedem dritten Strom- oder Lichtmast ein besetztes Storchennest zu sehen – da kommt ein Ort locker einmal auf 30 bis 40 Störche. Das muß ich mal zählen.

Zwischen den Ortschaften Mais- uns Sonnenblumenfelder, so weit das Auge reicht. Oder es wird gerade brandgerodet.

Jetzt bin ich in Gighera. Hier gibt man mir zu verstehen, dass die Schlafmöglichkeit ohne Strom ist – nichts für mich, auch nicht der Campingplatz in der Nähe. In Bechet gibt es ein Hotel – weitere schwere Kilometer! Meine Motivation: Morgen habe ich beim dritten Päckchen das Hotel in Corabia schon gebucht. Jeder Kilometer heute mehr ist morgen einer weniger. Und dann darf ich ja noch mit einem Fuhrwerk mitfahren. Das wollte ich auch unbedingt erleben. Die „Frau am Steuer“ will auch nichts annehmen. Aber die Kinder hat’s gefreut – kauft was süßes zum Essen!

Liebe DOODE, auch genannt Yvonne Jäck, dir gilt heute meinen herzlichsten Dank für das Sponsoring vom Tag 34.
Tourdaten: 79 Km in 11h 30min, Aufstieg und Abstieg 125m, 5.812 Kcal
Gesamt: 2.171 Km in 303h 20min, Aufstieg 6.317m, Abstieg 6.424m, 170.237 Kcal
Ich wünsche euch noch einen schönen Abend, bis morgen, Martin